
Deutsch-Französischer Studiengang besuchte das Kiel Evolution Center (Press Release in German)
Molekularbiologie-Studierende aus Strasbourg und dem Saarland informierten sich über Evolutionsforschung in Kiel
Vergangene Woche öffnete das „Kiel Evolution Center“ (KEC) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) seine Türen für eine Gruppe von deutsch-französischen Biologiestudierenden. Ein Dutzend angehende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus dem binationalen Studiengang Molekularbiologie der Université de Strasbourg und der Universität des Saarlandes waren nach Kiel gekommen, um sich über die Evolutionsforschung und das lebenswissenschaftliche Studienangebot an der schleswig-holsteinischen Landesuniversität zu informieren.
Sie folgten einer Einladung des KEC-Sprechers Professor Hinrich Schulenburg, der ihnen an Beispielen aus Medizin, Umwelt und Landwirtschaft die Bedeutung der sogenannten „Translationalen Evolutionsforschung“ näher brachte. Mit ihrem neuartigen Forschungskonzept wollen die Kieler Forschenden gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern in Zukunft nachhaltige Lösungsansätze für gesellschaftlich bedeutsamen Probleme finden, wie zum Beispiel die Evolution von Resistenzen in Medizin und Landwirtschaft oder die Veränderung in Fischpopulationen durch Überfischung. „Der Besuch der Studierendengruppe ist ein Beispiel für das intensive Bestreben des KEC, Studierende, Schülerinnen und Schüler bereits früh auf die zentrale Bedeutung der Evolution hinzuweisen und sie für das Forschungsfeld zu begeistern“, so Schulenburg.
Der Besuch in Kiel war Teil eines sogenannten interkulturellen Seminars, das die Studierenden des binationalen integrierten Bachelor-Studiengangs Molekularbiologie selbst gestalten konnten. Dieser von deutschen und französischen Studierenden belegte Studiengang wird gemeinsam von der Universität des Saarlandes und der Université de Strasbourg angeboten. Finanziert wird das deutsch-französische Studienangebot von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH), die die Mobilität und die Begegnung junger Forscherinnen und Forscher aus Deutschland und Frankreich fördert.
Der Vize-Rektor für deutsch-französische Angelegenheiten von der Université de Strasbourg, und zugleich auch französischer Programmbeauftragter des integrierten Studienganges, Dr. Joern Pütz, begleitete die Studierenden auf ihrer Reise in den Norden. Die Wahl für den wissenschaftlichen Teil des Besuchsprogramms fiel auf die CAU, „um den Studierenden den interdisziplinären Charakter der Evolutionsforschung zu demonstrieren“, unterstrich Pütz. Dies sei wichtig, um Gesamtzusammenhänge etwa in der Medizin oder dem Naturschutz besser verstehen zu können, so Pütz weiter.
Mit den internationalen Masterstudiengängen „Molecular Biology and Evolution“ und „Medical Life Sciences“ und der internationalen Graduiertenschule für Evolutionsbiologie (IMPRS) am Max-Planck-Institut in Plön ist der Standort Kiel im Bereich der Evolutionsbiologie und -medizin für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler attraktiv aufgestellt. Bei ihrem Besuch an der CAU zeigten die deutsch-französischen Studierenden großes Interesse an diesen weiterqualifizierenden Angeboten.
Über das KEC:
Das „Kiel Evolution Center“ (KEC) als interaktive Wissenschaftsplattform an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) setzt sich zum Ziel, Evolutionsforscherinnen und -forscher in der Region Kiel besser zu koordinieren. Daneben sollen unter dem Schlüsselbegriff „Translationale Evolutionsforschung“ gezielt Brücken zwischen Grundlagenforschung und Anwendung geschlagen werden. Neben der Förderung der Wissenschaft stehen ausdrücklich auch Lehre und Öffentlichkeitsarbeit im Fokus des „Kiel Evolution Center“. Daran beteiligt sind neben der CAU auch Forschende vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dem Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön (MPI EB) und dem Forschungszentrum Borstel (FZB), Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften.